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HospizInsel
Die HospizInsel ist eine „ambulant betreute Wohngemeinschaft“ für vier schwerkranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Die Hospizgäste mieten ein Einzelzimmer in dieser WG, vergleichbar mit dem „betreuten Wohnen“.
Das Pflege- und Betreuungsteam ist besonders ausgebildet. Im Vordergrund steht, den Betroffenen Lebensqualität, Sicherheit und Normalität im Alltag zu ermöglichen. Die Betreuung findet in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt statt. Bei Bedarf kann das SAPV-Team („Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung“) hinzugezogen werden.
Hier finden Sie ausführliche Informationen über die HospizInsel und unseren Flyer.
Wirkungsbericht 2023
Anerkennungs- und Förderpreises für Praxisinitiativen und -projekte
Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) hat den „Anerkennungs- und Förderpreis für Praxisinitiativen und -projekte in der Palliativversorgung“ mit einem ersten Preis an das Berliner Projekt „Palliativversorgung im Krankenhaus: Pflege- und Prozessmanagement Palliative Care“ und mit zwei zweiten Preisen an die Projekte „HospizInsel im Landkreis Mühldorf“ und „Gemeindenaher Hospizplatz der Hospizhilfe Wetterau e.V.“ verliehen. Die drei Preise wurden zum Abschluss des 15. Kongresses der DGP in Aachen von DGP-Präsidentin Prof. Dr. Claudia Bausewein überreicht. Der insgesamt mit 10.000 € dotierte Preis wird seit 2008 jährlich von der Firma Grünenthal gestiftet. Jurypräsidentin Prof. Dr. Gerhild Becker betonte: „Unter den zahlreichen insgesamt sehr qualitätvollen Einreichungen stachen in diesem Jahr drei Arbeiten besonders hinsichtlich Innovation, Originalität und Multiprofessionalität hervor und wurden mit Preisen ausgezeichnet. Die prämierten Arbeiten haben Modellcharakter und sollten weiterentwickelt und weiter verfolgt werden, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten und Übertragbarkeit zu ermöglichen." |
1. Preis (5.000 Euro):
Bianka Neubert & Katrin Wiens, Evangelische Lungenklinik Berlin, Johannesstift Diakonie: Palliativversorgung im Krankenhaus: Pflege- und Prozessmanagement Palliative Care – ein Projekt zur Umsetzung der Herausforderungen im klinischen Alltag
2. Preis (jeweils 2.500 Euro):
Petra Zimmermann-Schwier, Josef Hell, Thomas Kitzeder, Grit Braeseke: HospizInsel im Landkreis Mühldorf
Sabine Becker & Hans-Peter Schäfer, Hospizhilfe Wetterau: Gemeindenaher Hospizplatz der Hospizhilfe Wetterau e.V.
Als Antwort auf regionale Versorgungsengpässe für Menschen im Sterbeprozess wurde die HospizInsel gegründet. Zentral war dabei die Erkenntnis, dass nicht alle Palliativpatientinnen und -patienten am Lebensende der Vollversorgung eines stationären Hospizes bedürfen, jedoch mehr Versorgung benötigen, als im eigenen Zuhause, auch mit Unterstützung der SAPV, möglich ist. Die HospizInsel ist eine ambulant von einem multiprofessionellen Team betreute Palliativ-Wohngemeinschaft mit vier Plätzen.
JETZT Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin lesen.
Erfahrungsberichte - Gäste, Angehörige, Pflege
Thomas Esser von Esser TV, selbst Betroffener, drehte für unsere HospizInsel im Frühjahr 2023 zusammen mit Gästen, Pflegekräften und der Geschäftsführerin Petra Zimmermann-Schwier eine berührende Reportage. Es wird sehr schnell deutlich, wie wichtig die HospizInsel für unsere Region, den Landkreis Mühldorf und angrenzende Städte und Gemeinden ist.
"Es ist mir ein Anliegen, die HospizInsel bekannter zu machen. Es war für uns ein Ort der Nähe, Fürsorge und Würde" erzählt Herr Esser, als er uns den Vorschlag machte, einen Kurzfilm über die HospizInsel zu drehen. Das Team der HospizInsel und des Anna Hospizvereins samt SAPV freuten sich sehr über dieses Angebot und es wurde auch sofort begonnen mit der Planung und Umsetzung. "Es war eine Herausforderung, in kurzer Zeit alle wichtigen Informationen in wenige Worte zu verpacken" beschreibt Petra Zimmermann-Schwier die Dreharbeiten. Auch für unsere Angehörigen war es nicht leicht, ihren Verlust nochmals intensiv zu spüren und doch wollten auch sie hierzu einen Beitrag leisten. Das freut uns ganz besonders und wir bedanken uns herzlich für ihre Bereitschaft.
Warum ist die HospizInsel ein Projekt?
Bisher gibt es für die HospizInsel keine Regelfinanzierung. Nur die ersten 18 Monate war die Insel durch eine Spendenaktion des OVB finanziert. Seitdem stemmen der Anna Hospizverein und das Adalbert Stifter Seniorenwohnen die Finanzierung des Defizits, das aktuell über 200 Euro pro Betreuungstag beträgt, aus Spenden. Das langfristige Ziel ist die Regelfinanzierung dieses innovativen Versorgungskonzepts durch die Krankenkassen. Der erste Schritt dahin war eine wissenschaftliche Evaluation, die im Auftrag des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege stattgefunden hat und nun abgeschlossen ist. Die Evaluation wurde vom Bayerischen Landesamt für Pflege in Höhe von 90% der Kosten gefördert.
Download: Endbericht der Evaluation (PDF, ca. 3,2 MB).
Patenschaft
Warum Pate werden?
Um Menschen in der letzten Lebensphase bestmöglich in ihrer Heimat zu betreuen, dafür gibt es die HospizInsel.
Die pflegerische Betreuung wird gemeinsam vom Ambulanten Adalbert-Stifter-Pflegedienst und von Pflegefachkräften des Anna Hospizvereins geleistet. Die je nach Bedarf zeitintensive Betreuung, sowie die Miete für ein Einzelzimmer einschließlich Verpflegung wird bisher nicht durch die Kranken- und Pflegeversicherung vergütet. Die Miete trägt der Patient. Die Zeitintensive Betreuung und unsere Servicekräfte sind ausschließlich durch Spenden finanziert. Um die HospizInsel dauerhaft erhalten zu können, muss die Finanzierung auf sichere Beine gestellt werden. Das langfristige Ziel ist die Regelfinanzierung dieses innovativen Versorgungskonzepts durch die Krankenkassen. Der erste Schritt dahin ist eine wissenschaftliche Evaluation, die finanziell durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert werden soll und für die das Antragsverfahren aktuell läuft.